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Pressehintergrundinformation der ÖGS zu Anastacia: Prophylaktische Brustentfernung schützt bei Risikopatientinnen zu über 90% vor Ausbruch oder Wiederauftreten des Brustkrebses

Maßgeschneiderte Brustkrebsbehandlung und Rekonstruktion der Brust in Österreich für alle Betroffenen gewährleistet

Nach Angelina Jolie hat sich nun eine weitere prominente Amerikanerin aus dem Showgeschäft dazu bekannt, sich einer chirurgischen Entfernung beider Brüste unterzogen zu haben. Dieser Eingriff ist bei prophylaktischer Anwendung an Risikopatientinnen in der Lage, das weitere Erkrankungsrisiko auf unter 10% zu senken, wenn auch eine 100%-ige Eliminierung nicht möglich ist.

„Im Unterschied zur Darstellerin der Lara Croft war Anastacia schon vor rund 10 Jahren an Brustkrebs erkrankt gewesen. Offenbar musste sie sich bereits damals auch einer Strahlentherapie unterziehen“, schildert Prim. Univ.-Doz. Dr. Rupert Koller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Senologie (ÖGS), Interdisziplinäres Forum für Brustgesundheit, die Krankheitsgeschichte Anastacias. „Das erklärt, warum bei ihr, die nun einen Rückfall der Erkrankung erlitten hatte, nach der Entfernung beider Brüste keine Implantate eingesetzt wurden, sondern die Brust durch Verlagerung von eigenem Gewebe, konkret dem großen Rückenmuskel, wieder aufgebaut wurde“, so Koller weiter.

Eigengewebe-Rekonstruktion vs. Implantate

Die Notwendigkeit zur Eigengewebe-Rekonstruktion besteht immer dann, wenn die Haut über der Brust durch äußere Einflüsse, etwa Voroperationen oder Bestrahlung derart geschädigt ist, dass eine dauerhafte Bedeckung der Prothese unsicher ist. In Frage kommen der Transfer von Haut und Muskelgewebe des Rückens, vom Oberschenkel oder von Haut und Fettgewebe aus der Bauch- oder Gesäßregion.

„Der Vorteil der Eigengewebe-Rekonstruktion besteht in der höheren Nachhaltigkeit. Das heißt,  Folgeoperationen sind weit seltener als nach Prothesenimplantation, andererseits wird die Patientin mit dem Problem einer zweiten Narbe an der Hebestelle des Eigengewebslappens konfrontiert“, erläutert Koller.

Rupert Koller © Studio Huger
Rupert Koller © Studio Huger

Zunehmend problematisch zu sehen sei allerdings, führt der Spezialist weiter aus, die zunehmend in „Mode“ kommende unkritische Entfernung einer primär gesunden Brust bei Patientinnen, die auf der anderen Seite an Krebs erkrankt und optimal chirurgisch und medikamentös behandelt sind. „Die prophylaktische Mastektomie ohne Tumorbefund sollte tatsächlich nur auf genetisch bedingte und spezielle medizinische Indikationen wie rezidivierende schmerzhafte Entzündungen beschränkt bleiben“, so Koller.

In Österreich bieten Brustzentren maßgeschneiderte Rekonstruktionsmethoden auf Kassenkosten

Patientinnen in Österreich sind in der glücklichen Lage, dass in zertifizierten Brustzentren ÄrztInnen zur Verfügung stehen, die auf Grund Ihrer Ausbildung in der Lage sind, den betroffenen Frauen im Falle einer prophylaktischen Brustentfernung die jeweils maßgeschneidert beste Rekonstruktionsmethode auf hohem Niveau zu offerieren. Diese Behandlungen werden in der Regel von den Krankenkassen finanziert.