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Gangl: Zukunftsbranchen von Kunststoff abhängig

AmCham Talk mit Borealis-CEO Thomas Gangl über den Einsatz von Polyolefinen in Zukunftsbranchen und das Problem Kunststoffabfall

Im Rahmen des AmCham Talks der Amerikanischen Handelskammer in Österreich, der am Freitag den 26. November virtuell ausgetragen wurde, sprach der Top-Manager Thomas Gangl über den Einsatz von Polyolefinen in Zukunftsbranchen wie Energie, Healthcare und Mobilität. „Elektromobilität ist ohne Kunststoffe nicht umsetzbar“, sagt der CEO von Borealis, der als solcher zudem „Kunststoffneutralität“ anstrebt. Borealis wolle die Führung bei der Transformation der Branche übernehmen. Das Video ist hier abrufbar: https://youtu.be/XfZwPzAsSZo

Borealis-CEO Gangl: „Elektromobilität ohne Polyolefine nicht möglich“

Kunststoffe hätten einen schlechten Ruf, dabei seien nicht die Kunststoffe per se das Problem, sondern der falsche Umgang mit ihnen, sagt Gangl. Ein Blick auf Zukunftsbranchen wie die Mobilität genüge: „Elektromobilität ist ohne Polyolefine nicht umsetzbar. Die Leichtbauweise ist für die Effizienz entscheidend. Durch diese werden 200 Kilogramm Material durch 35 Kilogramm Polyolefine substituiert“, erklärt Gangl.

DI Thomas Gangl © Borealis AG
DI Thomas Gangl © Borealis AG

Corona-Pandemie zeigt Nutzen von Polyolefinen im Gesundheitswesen

Auch in anderen Zukunftsbranchen seien Polyolefine nicht wegzudenken. „Wir finden sinnvoll eingesetzte Kunststoffe in fast allen Lebensbelangen. In Leitungen zum Beispiel: Der Transport von Energie ist ohne Kunststoffe nicht möglich“, so Gangl. Als weiteres aktuelles Beispiel für den gesellschaftlichen Wert von Polyolefinen nennt Gangl die Corona-Pandemie. „Die FFP2-Masken, die wir alle tagtäglich tragen, die Schutzkleidung des Krankenhauspersonals, die Spritzen, mit denen die Impfstoffe verabreicht werden: Überall dort wird Polyolefin eingesetzt und hat großen Nutzen.“

Abfallvermeidung beginnt beim Produktdesign

Die Abfallmenge, die durch Kunststoffverpackungen entsteht, könne bereits beim Produktdesign stark reduziert werden, so Gangl. „Verpackungen werden immer dünner. Zudem achten wir darauf, Stoffe so wenig wie möglich zu vermischen, sodass ein Recycling gut möglich ist.“ Gegen einen vollständigen Verzicht auf Kunststoffe in Verpackungen spreche laut Gangl deren positive Wirkung auf die Lebensmittelhaltbarkeit. Die ohnehin schon große Menge an Lebensmittelabfällen wäre ohne haltbarmachende Kunststoffverpackungen noch größer.

Borealis mit Projekt gegen Umweltverschmutzung

In einer gemeinsamen Initiative mit SYSTEMIQ startete Borealis das Projekt STOP in Indonesien, das umweltschädliche Kunststoffemissionen jährlich um 25.000 Tonnen reduzieren soll. Das Land hat mit über 270 Millionen Einwohner eine große Population und aufgrund des fehlenden Abfallmanagements landet ein großer Anteil des Mülls im Meer. Durch dieses Projekt von Borealis in Indonesien sollen bis zum Jahr 2025 zwei Millionen Menschen Zugang zu effektivem Abfallmanagement erhalten.

Über Borealis

Borealis hat sein Headquarter in Österreich, ist weltweit in über 120 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv und beschäftigt rund 6.900 Mitarbeiter. Borealis ist der zweitgrößte Polyolefin-Produzent in Europa. Weitere Geschäftsfelder sind Produktion und Vertrieb von Basischemikalien und Düngemitteln. Borealis steht zu 75 Prozent im Eigentum der OMV. Im Jahr 2020 erwirtschaftete Borealis Umsatzerlöse von 6,8 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 589 Millionen Euro.

Enery neues AmCham-Mitglied

Im Rahmen des AmChamTalks stellte Generalsekretärin Susanne Reisinger-Anders Enery als neues Mitglied der AmCham Austria vor. Enery ist ein Infrastrukturunternehmen für erneuerbare Energien. Das 2019 gegründete Unternehmen fokussiert sich auf den Erwerb, die Entwicklung und den Betrieb von erneuerbaren Kraftwerken.

Unter den Gästen und DiskutantInnen des AmCham Talks waren unter anderem anwesend (in alphabetischer Reihenfolge):

Martin Butollo (Country CEO Austria, Commerzbank AG)
Martin Brodey (Partner, Dorda Rechtsanwälte)
Hans Hartmann (Partner, PwC Österreich)
Richard König (CEO, Enery Österreich)
Andreas Ludwig (CEO, Umdasch Group)
Christian Maetz (Business Development, AT&T Global Network Services Austria)
Johannes Martschin (CEO, Martschin & Partner)
Friedrich Rödler (Aufsichtsratsvorsitzender, Erste Bank)
Roland Schöbel (Partner, PwC Austria)
Andrea Schuecker (Director Global Customer Engagement Lead, Pfizer)
Saskia Wallner (CEO, Ketchum Publico)
Michael Zettel (Country Managing Director, Accenture Austria)

Die American Chamber of Commerce in Austria (AmCham Austria) wurde 1960 gegründet und ist offizieller Vertreter der österreichisch-amerikanischen Geschäftswelt. Als gemeinnützige Organisation ist AmCham Austria unabhängig und unpolitisch. AmCham Austria ist Teil des globalen AmCham-Netzwerks, das in mehr als 100 Ländern vertreten ist und seinen Hauptsitz in Washington D.C. hat. AmCham Austria fördert den Ausbau und die Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den USA und spielt dabei eine doppelte Rolle. Erstens übernimmt AmCham Austria die Rolle eines aktiven Lobbyisten für US-Unternehmen, die Niederlassungen in Österreich gegründet haben und für österreichische Unternehmen, die Handelsbeziehungen und Interessen in den USA haben. Zweitens fördert AmCham neue Geschäftsbeziehungen amerikanischer Unternehmen in Österreich und umgekehrt. Weitere Informationen unter: http://www.amcham.at/