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Vino Versum Poysdorf zeigt Weinstadt Poysdorf als historisches Machtzentrum von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert

Schätze und Prachtbauten der Renaissance und Familiengruft der Adelsdynastie Sachsen-Coburg-Koháry zeugen von dem einstigen weltpolitischen Einfluss und großen Reichtum Poysdorfs

Mit der – bis Herbst 2016 verlängerten – Sonderausstellung „Die Fürsten von Poysdorf“ begann das Vino Versum Poysdorf bereits im Vorjahr, den Einfluss der hier ansässigen Adelsgeschlechter auf die k.u.k. Monarchie und zahlreiche internationale Herrschaftshäuser zu dokumentieren. Von der historisch großen Bedeutung und dem einstigen Reichtum des ehemaligen Machtzentrums Poysdorf zeugen heute noch bedeutende Renaissance-Bauwerke, Fundorte jahrhundertealter Schätze und die Gruft der Adelsdynastie Koháry. Als Erweiterung zur Sonderausstellung sind nun erstmals diese Originalschauplätze der bewegten Geschichte Poysdorfs im Rahmen von „Fürstlichen Rundfahrten“ zu besichtigen.

PR Bild Vino Versum Poysdorf © Astrid Bartl
Vino Versum Poysdorf © Astrid Bartl

Mysteriöse Fürsten-Gruft in Kleinhadersdorf – Erstes Bauwerk des berühmten historistischen Architekten Franz Neumann ist Ruhestätte für Stammmutter der Könige von Portugal, Zaren von Bulgarien und des Kaiserhauses von Brasilien

In Kleinhadersdorf, heute ein Ortsteil der Stadt Poysdorf, befindet sich neben der Pfarrkirche eine alte Gruft aus dem 19. Jahrhundert, in der u.a. die Gebeine der Stammmutter der aus Walterskirchen (heute ebenfalls Gemeindegebiet von Poysdorf) stammenden Dynastie Sachsen-Coburg-Koháry, Gräfin Gabriella Cavriani (1736-1803), bestattet sind. Zu ihren Nachfahren zählen u.a. die Könige von Portugal, Zaren von Bulgarien und das Kaiserhaus von Brasilien. Warum die Gräfin und vier ihrer Verwandten sich zunächst bei einem einfachen Erdbegräbnis am Friedhof Kleinhadersdorf beisetzen ließen – und nicht etwa in der schon bestehenden Familiengruft in der Abteikirche Hronský Beňadik (heutige Slowakei) – und 1840 ihre Gebeine exhumiert und in Bronzeurnen in die neu errichtete Gruft gelegt wurden, ist bis heute nicht bekannt. Sehr wohl ist aber überliefert, dass bis ins frühe 20. Jahrhundert Zar Ferdinand von Bulgarien, Urenkel der Gräfin, fast jährlich mit seinen Söhnen nach Poysdorf kam und die Gruft besuchte.

PR Bild Vino Versum Poysdorf, Fürstliche Rundfahrt, Koháry-Gruft © Christoph Fath/Vino Versum Poysdorf
Koháry-Gruft © Christoph Fath/Vino Versum Poysdorf

Die Koháry-Gruft war das erste eigenständige Werk des berühmten Wiener Architekten Franz Neumann (1815-1888). Als Herzoglich Coburgischer Architekt plante er zahlreiche Bauten des Historismus in Thüringen und Wien und wurde von Kaiser Franz Joseph in den Ritterstand erhoben.

Bedeutende Schätze und Bauten der Renaissance und der Zeit des 30-jährigen Krieges zeugen vom einstigen Reichtum der Weinstadt Poysdorfs

Zu den bedeutendsten Renaissance-Bauwerken der Region zählt die Poysdorfer Voglsangmühle mit ihrem prächtigen zweigeschossigen Arkadenhof von 1598. Im frühen 18. Jahrhundert wurde sie zum Rittersitz des Herren Mechtl, 1767 ging sie ans das bekannte Adelsgeschlecht der Trautsons, die damals die Herrschaft über Falkenstein-Poysbrunn besaßen. Ebenfalls imposanter Zeuge des einstigen Machtzentrums Poysdorf ist das „Eisenhuthaus“ in Poysdorf, ein Renaissancehof von 1540. Albrecht und Raban von Eisenhut waren im 19. Jahrhundert als Kämpfer für Kaiser Franz Joseph aktiv, wurden von diesem in den Adelsstand erhoben und erhielten Gerichtsbarkeit wie auch hohe Rechtfreiheit: Sie konnten somit nur mehr direkt vom Kaiser angeklagt werden.

PR Bild Vino Versum Poysdorf, Fürstliche Rundfahrt, Arkadenhof Voglsangmühle © Christoph Fath/Vino Versum Poysdorf
Arkadenhof Voglsangmühle © Christoph Fath/Vino Versum Poysdorf

Am 2. Dezember 1995 wurden bei Renovierungsarbeiten in einem alten Weinkeller 218 Silbermünzen aus der Zeit des 30-jährigen Krieges mit einem Gesamtgewicht von 6 kg gefunden. Die Münzen stammen aus Münzprägestätten quer durch Europa und zeigen die Vernetzung des Poysdorfer Weinhandels im 17. Jahrhundert. Der „Zehentkeller“ genannte Fundort in der Brünnerstraße ist heute noch besichtigbar, der originale Aufbewahrungstopf sowie Repliken der Münzen sind in der WEIN+TRAUBEN Welt im Vino Versum Poysdorf ausgestellt. Historisch ebenso bedeutend ist der „Poysdorfer Renaissancefund“: 1883 wurden im Haus Brunngasse 38 historische Kleidung, Leib- und Bettwäsche sowie Zinngeschirr und Bücher aus der Zeit zwischen 1640 und 1650 gefunden. Die hohe Qualität der Kleidung zeugt vom Reichtum ihrer einstigen Besitzer. Der gesamte Fund ist aktuell ebenfalls in der WEIN+TRAUBEN Welt zu besichtigen.

Originalschauplätze der bewegten Geschichte Poysdorfs im Rahmen von „Fürstlichen Rundfahrten“ zu besichtigen

Die originalen historischen Schauplätze der Fürstengeschichte Poysdorfs werden ab sofort erstmals im Rahmen von „Fürstlichen Rundfahrten“ vorgestellt. Im Anschluss an einen Rundgang durch die Sonderausstellung „Die Fürsten von Poysdorf“ im Vino Versum Poysdorf führt ein fürstlich geschmückter Traktoranhänger entlang der „Koháry-Tour“ von Poysdorf nach Kleinhadersdorf und wieder zurück. Im Rundfahrtsprogramm inkludiert sind ein Glas Sekt in der Voglsangmühle sowie abschließend Kaffee und Fürstentorte im Eisenhuthaus.

PR Bild Vino Versum Poysdorf, Fürstliche Rundfahrt © Christoph Fath/Vino Versum Poysdorf
Fürstliche Rundfahrt © Christoph Fath/Vino Versum Poysdorf

Informationen, Zeiten und Preise zur den „Fürstlichen Rundfahrten“, der Sonderausstellung „Die Fürsten von Poysdorf“ und zu weiteren Angeboten des Vino Versums Poysdorf unter: www.vinoversum.at