Vinea Wachau beschließt gemeinsamen Weg in zertifizierte Nachhaltigkeit
Vinea Wachau lässt sich als erster Gebietsschutzverband mit dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ zertifizieren. Umstellung soll bis 2023 abgeschlossen sein.
In einer außerordentlichen Generalversammlung am 11. Mai 2021 beschloss der Gebietsschutzverband Vinea Wachau Nobilis Districtus (kurz Vinea Wachau) ein Projekt zur Zertifizierung aller Vereinsmitglieder mit dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ des Österreichischen Weinbauverbandes. Der Vereinsvorstand unter der Leitung von Obmann Emmerich H. Knoll wurde von den Vinea Wachau-Mitgliedern beauftragt, den ausgearbeiteten Projektplan bis 2023 umzusetzen. Das österreichische Nachhaltigkeits-Gütesiegel vereint eine ressourcen- und umweltschonende Produktion mit ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien.
Große Mehrheit für nachhaltige Entwicklung der Wachau
Die Vinea Wachau vertritt rund 200 Wachauer Winzer mit ihren etablierten Marken Steinfeder, Federspiel und Smaragd. Für die Beschlussfassung wurde eine eigene Generalversammlung einberufen. Sie bildete den Abschluss eines rund zweijährigen Abstimmungsprozesses der Vinea Wachau über ihren weiteren Weg. In vier öffentlichen Diskussions- und Informationsveranstaltungen und zahlreichen kleineren Gesprächsrunden debattierten Vinea Wachau-Mitglieder in den vergangenen Wochen intensiv über mögliche Wege und deren Umsetzungen. Am 11. Mai 2021 stimmten schließlich 89 Prozent der anwesenden Mitglieder für den Zertifizierungsvorschlag des Vereinsvorstandes. Er sieht eine schrittweise Umstellung aller Mitgliedsbetriebe auf die Zertifizierung „Nachhaltig Austria“ vor und unterstützt vor allem kleinere Mitgliedsbetriebe dabei aktiv. Die Zertifizierung soll 2023 für alle Mitglieder abgeschlossen sein.
„Es ist das Weitergehen eines gemeinsamen Weges. Die gelebte Nachhaltigkeit wird in ihrer Wirkung über die einzelnen Weinbaubetriebe hinausreichen und nicht zuletzt unsere gesamte Region Wachau in ihrer weiteren Entwicklung prägend mitgestalten“, betont Knoll. „Ich bin stolz, dass wir vermutlich eines der ersten Weinbaugebiete der Welt sind, das diesen Weg geschlossen und als Gemeinschaft gehen wird.“, sagt Knoll.
Gütesiegel Nachhaltig Austria
Das Zertifizierungssystem von „Nachhaltig Austria“ bildet die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – ab und bewertet über 340 Arbeitsschritte und Kennzahlen im Weinbaubetrieb. Sparsamer Umgang mit Energie, Wasser und anderen Ressourcen sowie effizienter Maschineneinsatz werden beispielsweise ebenso positiv bewertet wie Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität und soziales Verantwortungsbewusstsein.
Das international renommierte Gütesiegel nimmt im Weinbau eine Vorreiterrolle ein und ist das Ergebnis einer mehrjährigen wissenschaftlichen Vorarbeit von Fachexperten. Seit seiner Einführung im Jahr 2015 passt „Nachhaltig Austria“ seine Kriterien kontinuierlich an neue Erkenntnisse aus den jeweiligen Fachbereichen an.
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Die Vinea Wachau Nobilis Districtus (kurz: Vinea Wachau) wurde im Jahr 1983 als Vereinigung von Wachauer Winzern gegründet und vertritt heute rund 200 Weinbaubetriebe der Wachau. Der Name geht auf das damalige Herzstück der Besitzungen von Leuthold I. von Kuenring (1243-1313) zurück, dem „obersten Schenk in Österreich“.
Alle Vinea Wachau-Mitglieder verpflichten sich seit den 80er-Jahren zur Handlese der Trauben, die ausschließlich aus dem Weinbaugebiet der Wachau stammen dürfen. Der Wein darf nur in der Wachau gekeltert und abgefüllt werden. Bei einer Verwendung der Wachauer Kategorien Steinfeder©, Federspiel© und Smaragd© muss zudem auf Aufbesserung und den Einsatz von neuen Holzfässern verzichtet werden. Weiters sind diese Weine immer trocken ausgebaut. Die geschützten Marken der Vinea Wachau geben Weinliebhabern eine stilistisch-natürliche Orientierung in drei Gewichtsklassen: Steinfeder bis max. 11,5 % vol., Federspiel 11,5 bis 12,5 % vol., Smaragd ab 12,5 % vol. Weitere Informationen unter: www.vinea-wachau.at