„Heimat großer Töchter“ am 24. September in Niederösterreich:
Tag des Denkmals begibt sich auf die Spuren bedeutender Frauen und zeigt erfolgreiche Restaurierungsprojekte historischer Bauwerke
Am 24. September lädt das Bundesdenkmalamt zum österreichweiten Tag des Denkmals 2017, der dieses Jahr unter dem Motto „Heimat großer Töchter“ stattfindet. Allein in Niederösterreich öffnen bei insgesamt 32 Programmpunkten denkmalgeschützte Objekte – darunter Kirchen, Schlösser, Klöster, Museen u.v.m. – bei freiem Eintritt ihre Tore und ermöglichen einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und aktuelle Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes. Spezielle Führungen und Präsentationen rücken dabei einflussreiche Frauen sowie ihre Lebens- und Wirkungsstätten in den Mittelpunkt. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter tagdesdenkmals.at abrufbar.
Von reichen Mädchen und Frauen der Urzeit über Maria Theresia und Bertha von Suttner bis zur Künstlerin Maria Biljan-Bilger: vielfältiges Programm zum Leben und Schaffen großer Frauen
„Heuer haben wir ein umfangreiches und vielfältiges Programm erstellt, in dem viele Bau- und Kunstdenkmale vom Leben und Schaffen großer Frauen erzählen“, sagt Landeskonservator HR Dr. Hermann Fuchsberger, Abteilung für Niederösterreich. „Dabei handelt es sich nicht nur um Herrscherinnen, Nobelpreisträgerinnen, Politikerinnen, Künstlerinnen und Wohltäterinnen, sondern auch um die vielen namenlosen mutigen Frauen vergangener Zeiten.“
Spezielle Führungen gibt es u.a. zu den Bestattungsriten und Grabbeigaben reich ausgestatteter Mädchen- und Frauengräber im Urzeitmuseum Nußdorf ob der Traisen, zu den Frauen rund um Beethoven im Beethovenhaus Baden und zur Wohltäterin Fräulein Hermine Krupp und ihrem Kuhsalon in Pottenstein. Das Benediktinerstift Altenburg begibt sich auf die Spuren der Klosterstifterin Hildburg von Poigen, Vorträge und Ausstellungsstücke lassen im Stadtarchiv Wr. Neustadt drei Frauen aus drei Jahrhunderten lebendig werden. Weitere Programmpunkte sind Kaiserin Maria Theresia, Nobelpreisträgerin Bertha von Suttner, Künstlerin Maria Biljan-Bilger und vielen weiteren Frauen gewidmet.
Alt trifft neu: moderne Kunst und Architektur in historischen Kirchen
Die Pfarrkirche Sankt Johann/Engstetten in St. Peter/Au wurde um 1500 auf der romanischen Vorgängerkirche erbaut. Anlässlich der Kirchenrenovierung 1960 schuf die Künstlerin Lydia Roppolt das Altarbild im naiv-expressionistischen Stil, welches damals heftige Ablehnung hervorrief und in Folge ein halbes Jahrhundert lang von einem Vorhang verdeckt wurde. 2016 wurde das Fresko – heute unbestritten eine der wichtigsten Bilddarstellungen des Kreuztodes Christi – wieder aufgedeckt und restauriert. Am Tag des Denkmals werden Führungen durch die Kirche geboten, die mit einem zehnminütigen Orgelspiel enden.
Die Pfarrgemeinde A. B. Mitterbach ist die älteste protestantische Kirche in Niederösterreich. Nach dem Toleranzpatent Kaiser Josephs II. wurde sie 1785, damals noch als Bethaus, eingeweiht. Die Ausstellung „GLAUBENsREICH“ in der „alten Schule“ gegenüber der Kirche stellt die Geschichte der ProtestantInnen in Niederösterreich dar. Der Innenraum der Kirche wurde erst 2016 nach einem Entwurf der Architekten Ernst Beneder und Anja Fischer künstlerisch neu gestaltet, sodass der Bethausstil wieder klar erkennbar ist. Beide sind am Tag des Denkmals vor Ort und führen durch die Kirche.
Denkmalpflege hautnah erlebbar: Präsentation aktueller Restaurierungsprojekte und historischer Handwerkstechniken in der Denkmalpflege
Am Tag des Denkmals gibt das Bundesdenkmalamt anhand aktueller und kürzlich abgeschlossener Projekte einmalige Einblicke in historische Handwerkstechniken, Stein- und Wandmalereirestaurierungen, Archäologie und Bauforschung. Westlich von Dietmanns in einem Waldstück liegt die Bründlkirche, an deren Stelle im 19. Jahrhundert eine große neugotische Wallfahrtskirche errichtet werden sollte. Verwirklicht wurde jedoch nur der Chor. Die Kirche ist ein künstlerisches Gesamtkunstwerk, reich an barocken Wandmalereien. Exklusiv am Tag des Denkmals führt Malermeister Manfred Strupp die Technik der Schablonenmalerei vor – eine Technik, die fast nur mehr im Bereich der Denkmalpflege zur Anwendung kommt – und zeigt, wie die dekorierten Malereien an den Wänden komponiert wurden.
Auf einer vom Weitenbach umflossenen Anhöhe steht die ehemalige Pfarrkirche St. Anna im Felde, außerhalb des Ortes Pöggstall. Die gotische Kirche wurde im 14. und 15. Jahrhundert gebaut und war eine beliebte Wallfahrtskirche, bis sie 1810 aufgelassen und ausgeräumt wurde. Nach Jahrzehnten des Verfalls folgten 1953 umfangreiche Instandsetzungsarbeiten, die die Kirche wieder zu einem würdigen Gotteshaus machten. Besonders sehenswert sind die gotischen Fresken und die Grabdenkmale früherer SchlossbesitzerInnen. Die Stein-Restaurierungsarbeiten, die 2016/2017 stattfanden, werden am Tag des Denkmals von den RestauratorInnen vorgestellt.
Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
tagdesdenkmals.at
facebook.com/TagDesDenkmalsInOsterreich
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