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Readiness Index: Wie bereit sind Menschen für Veränderung?

Drei Viertel der Menschen wünschen sich berufliche Veränderung, Jugendliche haben die größte Berufsangst und sind am unvorbereitetsten. Frauen sind vor ihrem nächsten beruflichen Schritt um 16 Prozent ängstlicher als Männer, während sich Männer um 12 Prozent mehr vor technischem Fortschritt fürchten als Frauen. Noch immer: Männer streben um 80 Prozent mehr nach Führungspositionen als Frauen.

LHH, das größte Outplacement und Talent Management Unternehmen der Welt, veröffentlichte kürzlich die ersten Ergebnisse einer richtungsweisenden, internationalen Studie über den sogenannten „Readiness Index“. Der Index gibt an, wie bereit Menschen für Veränderungen in ihrer neuen beruflichen Zukunft sind. Für seine Erhebung werden zahlreiche implizite und explizite Faktoren erhoben – über verschiedene demografische Gruppen, Länder und Branchen hinweg – die für diesen maßgeblich sind.

„Global liegt der gemessene Index, mit durchschnittlich 7,7 Punkten von 10 möglichen, relativ hoch. Interessant sind jedoch die Teilergebnisse. Im Besondern, wenn wir sie mit unseren österreichischen, aktuell verfügbaren Daten korrelieren“, sagt Erich Nepita, Geschäftsführer der LHH|OTM Karriereberatung. „Ich sehe hier einen großen Handlungsbedarf, vor allem in Sachen Jugend und Gender Gap. Leider aber auch in Sachen jüngster Akademiker-Arbeitslosigkeit in Österreich“, erläutert Nepita und verweist dazu beispielhaft auf aktuelle Daten aus Niederösterreich (siehe Abb.1).

Abb.1: Entwicklung der Arbeitslosen mit akademischer Ausbildung in NÖ
Anteil an Gesamt-Arbeitslosigkeit
(Quelle: Medieninfo AMS NÖ, März 2022)

Demnach liegt insbesondere die Dauer der Arbeitslosigkeit bei höheren Ausbildungen derzeit weit über dem sonstigen Durchschnitt der Jobsuchenden, was als eine Folge der Pandemie gesehen wird.

Readiness Index-Studienergebnisse

Die ausgewertete Kerngruppe der dreijährigen Studie konzentrierte sich vorerst auf den Finanzsektor in den USA, Großbritannien und Frankreich mit 2.000 Studienteilnehmer:innen aller Altersgruppen. Ausgewählte Ergebnisse im Detail:

Frauen mehr Angst vor Karriereschritten

Obwohl 84 Prozent der Frauen der Meinung sind, dass sie über die nötigen Kompetenzen verfügen, um beruflich weiter voranzukommen, zeigen die Studienergebnisse, dass Frauen um 16 Prozent mehr Angst vor ihrem nächsten Karriereschritt haben als Männer. Gleichzeitig haben Männer ein um 9 Prozent stärkeres Gefühl als Frauen, dass sie ihre Karriere mehr ausbauen könnten.

Generation Z am stärksten gefährdet

Der Mangel an persönlichen Verbindungen am Arbeitsplatz, Schulungsmöglichkeiten und Work-Life-Balance haben sich darauf ausgewirkt, wie die Generation Z (Gen Z: 19-24jährige) über Remote-Arbeit und ihre Karriere insgesamt denkt. Die Studie zeigte, dass die Gen Z nicht nur am ängstlichsten ist und am leichtesten von Kollegen beeinflusst wird, wenn es um ihre Karrierewege geht, sondern auch das geringste Vertrauen in ihre Fähigkeiten und Rollen am Arbeitsplatz besitzt. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer:innen der Generation Z hatten Angst vor dem nächsten Schritt in ihrer Karriere. 34 Prozent unter ihnen waren der Meinung, dass sie ihre vorhandenen Fähigkeiten bei der Arbeit nicht nutzen konnten und mit ihren Kolleg:innen nicht gut auskamen, und 33 Prozent waren der Meinung, dass sie ihre nächsten Schritte in ihrer Karriereplanung nicht kontrollieren könnten.

Technikangst

Mehr als ein Drittel der Befragten identifiziert die Studie als „Technophobe“. Diese zeigen sich ernsthaft besorgt, ob ihre Fähigkeiten in einer zunehmend von Technologie dominierten Welt künftig überhaupt noch Platz haben würden. Die Ergebnisse zeigen, dass ältere Technophobiker (zwischen 45 und 54 Jahren) um rund 40 Prozent härter als ihre Altersgenossen arbeiten, um Schritt zu halten, während sie gleichzeitig weniger Selbstvertrauen besitzen. Quer durch alle Altersgruppen kommen 29 Prozent der Technophoben mit ihren Kollegen nicht gut aus und machen sich um 17 Prozent mehr Sorgen um die Arbeit. All diese Faktoren können insgesamt zu toxischen Arbeitskulturen beitragen und verursachen ein hohes Burnout-Risiko.

PR-Bild LHH/OTM Erich Nepita © www.fotoschuster.at
Erich Nepita © www.fotoschuster.at

„Für unsere Arbeit mit unseren Kund:innen besitzen diese Ergebnisse gerade jetzt, wo wir uns mit einem massiven Wandel am Arbeitsmarkt konfrontiert sehen, eine unmittelbar brauchbare Praxisrelevanz“, stellt LHH|OTM-Geschäftsführer Nepita fest. „Sowohl in unserer Outplacement- und Newplacement-Begleitung von Onboarding zu Onboarding als auch im Talent-Management fließen diese Ergebnisse in unsere Personaldiagnostik-Services, ins Assessment oder Führungskräfte Training und Coaching gewinnbringend ein. Darüber hinaus wäre meines Erachtens auch unsere Gesellschaft insgesamt gefragt, sich diese Fakten zu Gemüte zu führen und vor allem in Sachen Jugend und Gender Gap entsprechend initiativ zu werden“, appelliert Nepita.

LHH|OTM ist Österreichs führender Karriereberater für Führungskräfte. LHH (Lee Hecht Harrison) ist aktuell das größte Outplacement & Talent Management Unternehmen der Welt. 1967 in New York als DBM gegründet, verfügt LHH heute über mehr als 50 Jahre Erfahrung in erfolgreicher Karriere- und Talententwicklung. Mit über 3.000 Mitarbeiter:innen in mehr als 300 Büros in knapp 70 Ländern arbeitet LHH zurzeit mit 70 Prozent der Fortune 500 und 80 Prozent der Global 500 Unternehmen zusammen. Weitere Informationen unter www.lhh.com.
Die OTM Karriereberatung, gegründet als DBM Karriereberatung, hat seit 1988 Outplacement in Österreich mit erfolgreichen und effektiven Dienstleistungen im Karrieremanagement nachhaltig etabliert. Als alleiniger LHH-Repräsentant hat das Unternehmen bis heute über 3.800 Kandidat:innen von etwa 1.000 Firmen erfolgreich beraten und ihnen adäquate Stellen als Angestellte oder Selbstständige vermittelt. Weitere Informationen unter www.lhhaustria.at