ÖGS verlieh Amgen Förderungspreis an Elisabeth Sophie Bergen und Claudio Spick für hervorragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Brustgesundheit
Dr.med.univ. Elisabeth Sophie Bergen (28) und Dr. Claudio Spick (30) sind die diesjährigen ex aequo Preisträger des Amgen Förderungspreises, der am 30. September im Rahmen des Gesellschaftsabends der Österreichischen Gesellschaft für Senologie (ÖGS, Interdisziplinäres Forum für Brustgesundheit) und der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie überreicht wurde. Der Preis ist mit insgesamt € 4.500,- dotiert und wird jährlich von der ÖGS an junge Forscherinnen und Forscher unter 40 Jahren für hervorragende klinische oder theoretische Arbeiten auf dem Gebiet der Senologie verliehen.
Studie von Elisabeth Sophie Bergen hilft bei Therapieentscheidung bei älteren Brustkrebs-Patientinnen
Dr.med.univ. Elisabeth Sophie Bergen erhielt den Preis der ÖGS für ihre Arbeit „Prognostic impact of breast cancer subtypes in elderly patients“, die unter der fachlichen Supervision von Prof. Priv.-Doz. Dr. Rupert Bartsch im Rahmen des Doktoratsprogramms „Clinical manifestation, patterns of metastatic spread and outcome evaluation of patients with brain metastases from breast cancer“ entstand und im international hoch renommierten Journal Breast Cancer Research and Treatment publiziert wurde.
In dieser Studie analysierte Bergen eine kleine Gruppe von älteren Mammakarzinompatientinnen, die an Metastasen im Gehirn leiden. Detailliert analysiert wurden Faktoren, die auf den Krankheitsverlauf Rückschlüsse erlauben. „Analysen, die kleine Patientinnengruppen betreffen, die noch dazu spezielle Kollektive wie in diesem Fall ältere Patientinnen darstellen, fehlen in der Fachliteratur häufig. Sie sind nur durch sorgfältige Betreuung der Patientinnen und sehr genaue, fortlaufende Dokumentation möglich. Die Erkenntnis der Studie kann bei der Therapieentscheidung bei älteren Brustkrebs-Patientinnen sehr helfen“, hob Prim. Univ.-Prof. Dr. Angelika Reiner, Präsidentin der ÖGS und Jurymitglied, bei der Preisverleihung die Bedeutung dieser Arbeit hervor.
Bergen promovierte 2013 an der Medizinischen Universität Wien und absolviert derzeit die Fachausbildung zur Inneren Medizin, Onkologie. Seit dem Beginn ihrer klinischen Tätigkeit ist sie in der Arbeitsgruppe „Mammakarzinom“ unter der Betreuung von Prof. Priv.-Doz. Dr. Rupert Bartsch wissenschaftlich tätig und befasst sich insbesondere mit dem Thema der zerebralen Metastasierung des Mammakarzinoms.
Studie von Claudio Spick liefert Evidenz zur Genauigkeit der MR-gezielten Vakuum assistierten Brustbiopsie (VABB)
Dr. Claudio Spick erhielt den Preis für seine Arbeit „MR-guided vacuum-assisted breast biopsy of MRI-only lesions: a single center experience“. Die im Fachjournal European Radiology publizierte Studie liefert Evidenz zur Genauigkeit der MR-gezielten Vakuum assistierten Brustbiopsie (VABB). „Dr. Spick legt eine kritische Analyse der Sicherung der Diagnose von Läsionen der Brust vor, die weder tastbar noch im Ultraschall oder Mammographie zu entdecken sind. Lediglich im MRI identifizierbar, ist die Gewinnung eines Gewebszylinders zur Sicherung der Diagnose eine Herausforderung. Mit den untersuchten Biopsiemethoden kann Dr. Spick zeigen, dass die Treffsicherheit sehr hoch ist“, fasst Reiner das Ergebnis der Untersuchung zusammen.
Spick promovierte 2010 an der Medizinischen Universität Graz. Nach einem kurzen Aufenthalt am Klinikum Passau begann er seine berufliche Laufbahn auf internationaler Ebene. Seit März diesen Jahres ist er aus den USA nach Österreich zurückgekehrt, wo er an der UCLA am Department of Molecular and Medical Pharamcology, Ahmanson Translational Imaging Division / Nuclear Medicine, ein Postdoctoral Fellowship absolvierte. Derzeit führt er seine Ausbildung zum Facharzt für Radiologie fort. Spick weist eine beeindruckende Forschungstätigkeit im Bereich der Radiologie und insbesondere der Diagnostik der Mamma vor, den Forschungspreis der ÖGS gewinnt er bereits zum dritten Mal in Folge (2014: 1. Platz, 2015: 2. Platz).