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Neue Studien belegen: Testosteron-Mangel mitverantwortlich für Diabetes und Herzkreislauf-Erkrankungen

Aktuelle Erkenntnisse aus medizinischen Studien eröffnen neue Therapiemöglichkeiten bei Diabetes, Adipositas, Bluthochdruck, Insulinresistenz und einer Reihe weiterer Erkrankungen des Mannes

Die Österreichische Gesellschaft für Mann und Gesundheit (ÖGMuG) verwies im Rahmen ihres interdisziplinären Kongresses zur Männergesundheit am 1. März in Wien auf zwei eben veröffentlichte Studien, die die Zusammenhänge zwischen dem Testosteronspiegel und der Gesundheit des Mannes aufzeigen. Demnach lassen sich Erkrankungen wie Diabetes, Adipositas, Bluthochdruck und Insulinresistenz zum Teil auf das Testosteronmangelsyndrom zurückführen und durch langzeitige Testosterontherapien erfolgreich behandeln.

Dicker Bauch und erektile Dysfunktion erste Anzeichen von Testosteronmangel

Univ.­Prof. Dr. Hermann Toplak, Internist an der Medizinischen Universität Grazund Experte für Stoffwechselerkrankungen, schildert die ersten Anzeichen von Testosteronmangel folgendermaßen: „Ältere Männer mit über 102cm Bauchumfang haben meist einen erniedrigten Testosteronspiegel. Ein Mangel an Testosteron äußert sich z.B. durch weniger Lust auf die Partnerin, Potenzprobleme, Antriebslosigkeit, häufiges und starkes Schwitzen, chronische Müdigkeit und Nachlassen der Kraft.“

Hermann Toplak (c) Moritz Wustinger
Hermann Toplak (c) Moritz Wustinger

Testosteronmangel führt zu massiven Erkrankungen des Mannes

Ein Testosteronmangel zählt auch als früher Indikator für kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Abnahme des Gesamt-Testosteronspiegels begleitet das Auftreten der Komponenten des metabolischen Syndroms wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck, veränderte Blutfettwerte und Insulinresistenz bis hin zum Diabetes.
Dr. Michael Eisenmenger, Urologe und Präsident der ÖGMuG, rät daher allen Männern, die an erektiler Dysfunktion und Testosteronmangel leiden, sich behandeln zu lassen: „Geschieht dies nicht, kann sich der Gesamtgesundheitszustand des Mannes massiv binnen weniger Jahre verschlechtern.“

Dr. Michael Eisenmenger © Foto Wilke
Dr. Michael Eisenmenger © Foto Wilke

Internationale Studien weisen Erfolg von langzeitigen Testosterontherapien nach

Als höchst erfolgreiche Behandlungsmethoden haben zwei internationale Studien langzeitige Testosterontherapien ausgemacht. Wissenschafter der Sapienzia Universität Rom untersuchten die Auswirkungen von Testosteronbehandlungen bei übergewichtigen Männern im Alter von durchschnittlich 58 Jahren, die an Testosteronmangel und dem metabolischen Syndrom litten. Nach regelmäßigen Testosteroninjektionen alle 12 Wochen über einen Zeitraum von 5 Jahren stellten sie fest, dass sich nicht nur Bauchumfang, Gewicht und Blutdruck der Betroffenen reduzierten, sondern auch deutlich die Blutzucker- und Cholesterinwerte sanken und sich die Insulinsensitivität verbesserte.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam ein internationales Forschungsteam aus Deutschland, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten, das über 6 Jahre hindurch männliche, übergewichtige Diabetes-Patienten mit Durchschnittsalter 61 Jahre mit Testosteron behandelten. Neben ebenfalls deutlichem Gewichtsverlust um durchschnittlich 15 Prozent konnten bei den Patienten eine signifikante Senkung des Blutzuckerspiegels nachgewiesen werden: So sank der HbA1c Wert von durchschnittlich 8,08 auf 6,14 Prozent, was einem Rückgang nahezu in den Normbereich entspricht.

ÖGMuG rät insbesondere Männern zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen

Damit Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können, rät die ÖGMuG allen Männern, stärker auf ihre Gesundheit zu achten und Warnsignale ernst zu nehmen. Auch die Vorsorgeuntersuchung sollte von Männern häufiger in Aspruch genommen werden. Präsident Eisenmengers Appell: „Männer, macht Eure Gesundheit zu Eurem persönlichen Projekt 2014 und geht zur Vorsorgeuntersuchung!“

Weitere Informationen zur ÖGMuG unter: www.mann-und-gesundheit.at


Die Österreichische Gesellschaft für Mann und Gesundheit (ÖGMuG) wurde 2013 gegründet. Ihr Ziel ist es, durch die Schaffung eines öffentliches Bewusstsein für geschlechtsspezifische Unterschiede Männer zu animieren, ihre gesundheitlichen Problem ernst zu nehmen und häufiger zur Ärztin/zum Arzt zu gehen. Die ÖGMuG ist interdisziplinär ausgerichtet und vereint unter der Leitung von Dr. Michael Eisenmenger Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Soziales, Recht u.a. Neben fachspezifisch medizinischen Aktivitäten wie dem Organisieren von Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen betreibt die ÖGMuG eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit, mit der die Zielgruppe der Männer über eine aktive Medienarbeit, Online-Aktivitäten, Aufklärungskampagnen und Patienten-Informationsveranstaltungen direkt angesprochen werden soll. Weitere Informationen: www.mann-und-gesundheit.at