KPH Wien/Krems unterstützt flächendeckende Ausbildung von PädagogInnen in Deutsch als Zweitsprache und interreligiöser Kompetenz
Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems (KPH) unterstreicht Forderung von Integrationsminister Sebastian Kurz nach mehr Deutschförderung an Österreichs Schulen
Die KPH unterstützt die anlässlich der Präsentation des Integrationsberichts erhobene Forderung von Minister Kurz nach mehr Lehrpersonal in Österreichs Schulen und verweist auf die eigene Vorreiterrolle bei der Ausbildung aller Lehramtsstudierenden in Deutsch als Zweitsprache. Gleichzeitig mahnt die KPH jedoch, verstärkte Sprachförderung nicht als alleinige schulische Maßnahme für eine bessere Integration von Kindern mit Migrationshintergrund zu sehen, und fordert, der Vermittlung von interreligiösen und interkulturellen Kompetenzen an Schulen wie auch in der Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen einen größeren Stellenwert beizumessen.
Fachlehrerinnen und Fachlehrer müssen sensibel für Deutsch als Zweitsprache sein
Sprachförderung wird in der Praxis an Österreichs Schulen oft als Aufgabe ausschließlich für Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer gesehen. Im Zuge der Präsentation des Integrationsberichtes von Minister Kurz wurden zahlreiche Stimmen von Expertinnen und Experten laut, Deutschförderung als Schlüsselaufgabe für alle Lehrpersonen zu sehen und mehr finanzielle Mittel auch für deren Ausbildung zur Verfügung zu stellen.
Die KPH unterstützt diese Forderung und verweist auf ihre beispielgebende Vorreiterrolle in diesem Bereich: „An der KPH werden bereits seit sieben Jahren alle angehenden Lehrerinnen und Lehrer an Pflichtschulen – unabhängig von ihren gewählten Fächern – in eigenen Lehrveranstaltungen intensiv für die didaktische und methodische Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache ausgebildet“, sagt Notburga Grosser, Vizerektorin für Ausbildung an der KPH. „Darüber hinaus bieten wir ein Modul ‚Sprachsensibler Fachunterricht’ an, das zusätzliche Kompetenzen in diesem Bereich vermittelt.“
Interreligiöse und interkulturelle Kompetenzen für erfolgreiche Integration ebenso wichtig wie Sprachkompetenz
Mit Sprachförderung alleine können die Probleme, die der aktuelle Integrationsbericht aufzeigt, jedoch nicht gelöst werden. Schließlich gehe es bei erfolgreicher Integration nicht nur um die Möglichkeit der sprachlichen Verständigung, sondern vielmehr um die umfassende Entfaltung des Menschseins, so Grosser: „Deshalb bedarf es der Berücksichtigung des Lebensumfeldes der Schülerinnen und Schüler, sprich: der interreligiösen und interkulturellen Perspektive. Nur auf dieser Basis kann Verständnis für junge Menschen in ihrer Gesamtpersönlichkeit wachsen, das ihnen das Ausschöpfen ihrer persönlichen Ressourcen und damit die verantwortete Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglicht.“
Die KPH richtete daher in Zusammenarbeit mit dem Privaten Studiengang für das Lehramt Islamische Religion ein Beratungszentrum für interreligiöse und interkulturelle Fragen ein und setzt entsprechende Schwerpunkte bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pädagoginnen und Pädagoginnen.
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Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ist Österreichs größte Private Pädagogische Hochschule mit fünf Standorten in Wien und Niederösterreich. Das gemeinsame Konzept der Erstausbildung, Fort- und Weiterbildung soll Lehrerinnen und Lehrer in ihren pädagogischen und religionspädagogischen Berufsfeldern bestmöglich qualifizieren und professionalisieren. Im Sinne einer aufgeklärten christlichen Perspektive fördert und vertritt die KPH Wien/Krems die Kooperation der sieben an der Hochschule vertretenen christlichen Konfessionen (Katholische Kirche, Evangelische Kirche A.B. und H.B., Griechisch-Orientalische Kirche, Altkatholische Kirche, Armenisch-Apostolische Kirche, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Syrisch-Orthodoxe Kirche) bei gleichzeitiger Wahrung der jeweiligen Identität. Das breite Lehrangebot der KPH Wien/Krems setzt sich derzeit zusammen aus 8 Studiengängen der Erstausbildung, 10 Masterstudiengängen, 8 Hochschullehrgängen und 16 Lehrgängen.