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„Feuer & Flamme“ am 27.9. in Wien

Historische Brände, 150-Jahr-Jubiläum der Wiener Ringstraße und Blick hinter die Kulissen des Bundesdenkmalamtes stehen im Mittelpunkt des Tages des Denkmals 2015 in Wien

„Feuer & Flamme“ lautet das Motto des diesjährigen Tages des Denkmals, der am 27. September vom Bundesdenkmalamt (BDA) in ganz Österreich veranstaltet wird. In Wien öffnen über 50 denkmalgeschützte Objekte – darunter die Hofburg, das Rathaus, Palais, Klöster, historische Handwerkstätten, Baudenkmale des 20. Jahrhunderts u.v.m. – bei größtenteils freiem Eintritt ihre Tore. Spezielle Programmpunkte und Führungen ermöglichen dabei einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und historische Handwerkstechniken. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

Stephansdom Fertiger Dachstuhl Aufnahme 1948 (© Waagner-Biró A. G.)
Stephansdom, fertiger Dachstuhl, Aufnahme von 1948 (© Waagner-Biró A. G.)

Wiener Rathaus und METRO Kinokulturhaus – Stadträte Ludwig und Mailath-Pokorny laden zu historischen Architekturjuwelen Wiens

„Wien steckt voller Geheimnisse! Neben Altbekanntem birgt die Stadt eine Fülle an unentdeckten Denkmalen, geheimnisvollen Orten und verschwiegenen Plätzen, die wir am Tag des Denkmals der Öffentlichkeit präsentieren“, sagt Landeskonservator HR Univ.-Doz. Dr. Friedrich Dahm, Abteilung für Wien. „Dem großen Engagement unserer Partnerinnen und Partner ist es zu verdanken, auch heuer wieder vielfältige Spezialführungen, Sonderschauen und spezielle Programmpunkte für Kinder und Familien anbieten zu können.“

Landeskonservator HR Univ.-Doz. Dr. Friedrich Dahm, Abteilung für Wien (© BDA, Foto: Bettina Neubauer-Pregl)
Landeskonservator HR Univ.-Doz. Dr. Friedrich Dahm, Abteilung für Wien (© BDA, Foto: Bettina Neubauer-Pregl)

Gemeinsam mit Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig hält Landeskonservator Dahm um 11 Uhr eine Begrüßungsrede zum Tag des Denkmals vor dem Wiener Rathaus. Die mit ca. 40.000m2 aufwändig bildhauerisch gestaltete Architekturoberfläche von Wiens größtem Ringstraßenbau wird gerade generalsaniert, Besucherinnen und Besucher erhalten Einblicke in die Arbeitsschritte und können Steinmetzen über die Schulter schauen.
Ein weiteres Highlight am Tag des Denkmals ist das umfassend umgebaute und erweiterte METRO Kinokulturhaus mit seinem denkmalgeschützten historischen Kinosaal. Um 13 Uhr wird Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny gemeinsam mit Landeskonservator Dahm die Gäste begrüßen.

„Feuer & Flamme“ in Wien – von historischen Bränden, Brandbekämpfung und Heizkultur über Kunstschmieden bis zum Schnaps- und Ziegelbrennen

Feuer stellt seit jeher eine große Bedrohung für die Menschheit dar, zahlreiche Wiener Bauwerke wie die Wiener Hofburg und die Sofiensäle fielen im Laufe ihrer Geschichte teils mehrmals den Flammen zum Opfer. Das Feuerwehrmuseum am Hof und seine Außenstelle Hauptfeuerwache Floridsdorf widmen ihre Ausstellungen den historischen Bränden in Wien und der Geschichte der Feuerwehr und der Brandbekämpfung. Besichtigt werden können historische Löschgeräte und Oldtimer-Löschfahrzeuge. Den positiven Seiten des Feuers widmet sich das Museum Bennpunkt° für Heizkultur, das zu einer Zeitreise unter dem Titel „Der Mensch und das Feuer“ lädt und spannende Live-Experimente zeigt.

Historisches Löschfahrzeug Hauptfeuerwache Floridsdorf Wien (© Berufsfeuerwehr Wien )
Historisches Löschfahrzeug, Hauptfeuerwache Floridsdorf, Wien (© Berufsfeuerwehr Wien)

Aber auch bei traditionellen Handwerkstechniken spielt Feuer eine wesentliche Rolle: Die Alte Schmiede bietet eine Ausstellung zur Entstehung von Werkzeug und zur Schmiedekunst, in der Michaelerkirche werden schmiedetechnologische Besonderheiten anhand des Kapellengitters erläutert. Um Gebranntes geht es im Wiener Ziegelmuseum wie auch im Alt Wiener Schnapsmuseum.

Alte Schmiede Esse Wien (© Alte Schmiede)
Alte Schmiede, Esse, Wien (© Alte Schmiede)

Blick hinter die Kulissen des Bundesdenkmalamts – Wiener Hofburg öffnet Ahnensaal und Gipskeller

Am Tag des Denkmals öffnet das Bundesdenkmalamt in der Wiener Hofburg seine Tore und ermöglicht einen einmaligen Blick hinter die Kulissen. Die Abteilungen für Wien, Konservierung und Restaurierung, Archäologie und die Abteilung für bewegliche Denkmale – Internationaler Kulturgütertransfer stellen ihre Tätigkeiten vor, zudem gibt es Lesungen, Führungen und eine Vielzahl weiterer Programmpunkte für Denkmalinteressierte und Familien.

Neue Hofburg Wien (© Bwag, Wien - Neue Hofburg, CC BY-SA 3.0, creativecommons.org:licenses:by-sa:3.0:at:deed.en)
Neue Hofburg Wien (© Bwag, Wien – Neue Hofburg, CC BY-SA 3.0, creativecommons.org:licenses:by-sa:3.0:at:deed.en)

In der Hofburg zu besichtigen sind der Ahnensaal, das Sterbezimmer Kaiser Franz II./I. sowie – als besonderes Highlight – der Gipskeller: Tief unten im kaiserlichen Weinkeller schlummern die Entwurfsmodelle vieler Skulpturen, monumentaler Denkmale und Dekorelemente, die in Wiens öffentlichem Raum zu sehen sind.
Die Betriebsfeuerwehr der Burghauptmannschaft führt an die Schauplätze der großen Hofburgbrände der Jahre 1668, 1848 und 1992 und veranstaltet speziell für Kinder einen Löschwettkampf. Ebenfalls ein spannendes Kinderprogramm gibt es in der Hofburgkapelle, wo neben Sonderführungen und Konzerten von den Wiener Sängerknaben „Geschichte zum Anfassen und Mitmachen“ angeboten wird.

150 Jahre Wiener Ringstraße – vom Prachtboulevard der k.k. Monarchie zu den „Ziegelböhm“ und der „Ringstraße des Proletariats“ am Margaretengürtel

Am 1. Mai 1865 wurde die Wiener Ringstraße von Kaiser Franz Joseph I. feierlich eröffnet. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums würdigt der Tag des Denkmals den 5,4km langen Prachtboulevard mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen, u.a. in der Akademie der Bildenden Künste, dem MAK, der Nationalbibliothek, dem Deutschmeisterpalais, dem Wien Museum u.v.m.

Deutschmeisterpalais (© Rupert Steiner)
Deutschmeisterpalais (© Rupert Steiner)

Aber auch die Schattenseiten dieser Ära werden dokumentiert: So zeigt eine Ausstellung im Waschsalon Karl-Marx-Hof die katastrophalen Bedingungen auf, unter denen die auch „Ziegelböhm“ genannten Gastarbeiter während des Baus der Ringstraße leben und arbeiten mussten. Um für die arbeitende Bevölkerung Wiens leistbaren Wohnraum zu schaffen, errichtete das Rote Wien zwischen 1919 und 1933 insgesamt 380 kommunale Wohnbauten mit knapp 65.000 Wohnungen, von denen sich viele entlang des Margaretengürtels – der „Ringstraße des Proletariats“ befinden. Auch das Tschechische Zentrum Wien greift am Tag des Denkmals dieses Thema auf und zeigt eine Ausstellung und einen Dokumentarfilm zur Alltagsgeschichte der Wiener Ziegelarbeiterinnen und Ziegelarbeiter.

Die Ringstraße des Proletariats (© Waschsalon Karl-Marx-Hof)
Die Ringstraße des Proletariats (© Waschsalon Karl-Marx-Hof)

Anmeldung zu Sonderführungen ab 14. September möglich

Für ausgewählte Sonderführungen am Tag des Denkmals ist aufgrund beschränkter Raumkapazitäten eine Anmeldung ab 14. September erforderlich. Alle Informationen dazu sind unter den jeweiligen Programmpunkten auf der Website www.tagdesdenkmals.at sowie in der gedruckten Programmbroschüre nachlesbar.

Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
www.tagdesdenkmals.at
www.facebook.com/TagDesDenkmalsInOsterreich