„Feuer & Flamme“ am 27.9. in Niederösterreich
Archäologische Schätze, Dampflokomotiven und brennende Workshops zur Denkmalpflege stehen im Mittelpunkt des Tages des Denkmals 2015 in Niederösterreich
„Feuer & Flamme“ lautet das Motto des diesjährigen Tages des Denkmals, der am 27. September vom Bundesdenkmalamt (BDA) in ganz Österreich veranstaltet wird. In Niederösterreich öffnen 23 denkmalgeschützte Objekte – darunter Stifte, Schlösser, historische Ortskerne, traditionelle Handwerkstätten, technische Denkmale, Urzeitmuseen u.v.m. – bei freiem Eintritt ihre Tore. Spezielle Programmpunkte und Führungen ermöglichen dabei einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und historische Handwerkstechniken. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.
„Feuer & Flamme“ quer durch die Geschichte Niederösterreichs – Kartause Mauerbach bietet Experimentalworkshops zur Denkmalpflege
„‚Feuer & Flamme’ sind ein wichtiger Bestandteil der Menschwerdung und begleiten uns seit Jahrtausenden“, sagt Landeskonservator HR Dr. Hermann Fuchsberger, Abteilung für Niederösterreich. „Wie facettenreich sich dieses Element in unseren Kulturdenkmalen in Niederösterreich widerspiegelt, zeigen wir am heurigen Tag des Denkmals: Beginnend bei der Erzeugung von Feuer durch den Urmenschen, über dessen zerstörerische Kraft bei Stadtbränden, bis zu seinem gezielten Einsatz beim Schmieden oder Herstellen von Emailbildern und zu seiner nutzbringenden Verwendung des Wärmeerzeugens.“
Ein absolutes Highlight am Tag des Denkmals findet in der Kartause Mauerbach statt: Beim Kalkbrennen, Ziegelschlagen, Schmieden sowie bei Steinmetzarbeiten, Pigmentherstellung und Schaurestaurierungen zeigen Handwerksmeisterinnen und -meister ihr Können und laden zur Teilnahme an „brennenden“ Workshops zur Baudenkmalpflege ein.
Industrial Heritage: Dampflokomotiven und Feldschmiede Krumbach zeugen von technischen Errungenschaften des Menschen
2015 ist das europäische Jahr des industriellen und technischen Erbes, in dessen Mittelpunkt die Zeugnisse unserer technischen Errungenschaften stehen. Passend dazu zeigt das Eisenbahnmuseum Strasshof, wie durch einen einzelnen Funken Feuer entfacht wird und mit Hilfe von Wasser tonnenschwere Lokomotiven majestätisch in Bewegung gesetzt werden. Am Semmering verbindet ein Nostalgiezug bundeslandübergreifend Mürzzuschlag mit Payerbach, wo am Fuße des Payerbach-Schwarza-Viaduktes Restauratorinnen und Restauratoren ihre Arbeit zeigen und erklären. Mit einer historischen Feldschmiede steht eine weitere große technische Errungenschaft im Museumsdorf Krumbach im Mittelpunkt, die beim Schauschmieden bestaunt werden kann.
„Feuer & Flamme“ in Urzeit und Antike – Archäologische Schätze in Asparn/Zaya, Eggenburg, Nußdorf an der Traisen und Carnuntum
Das MAMUZ Schloss Asparn/Zaya präsentiert europaweit einzigartig 40.000 Jahre der Menschheitsgeschichte. Am Tag des Denkmals erhalten Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Urgeschichte und lernen, wie man mit Feuerstein, Funkeneisen und Zunder Feuer machen kann. Das Urzeitmuseum Nußdorf hat seinen Schwerpunkt auf Schätzen der Bronzezeit und rückt Grabbeigaben und Trachtbestandteile in den Mittelpunkt, die mit Hilfe von Feuer und Flamme hergestellt wurden.
Der Archäologische Park Carnuntum widmet sich der Heiztechnik der Antike und zeigt im Rahmen kostenloser Sonderführungen heute noch voll funktionsfähige historische Brennöfen für Keramik, Backofen und Herde. Das Krahuletz-Museum Eggenburg hingegen bietet einen epochenübergreifenden Überblick über die Kulturgeschichte des Feuers und lädt zu einer Zeitreise, die mit der ersten Nutzung des Feuers in der Menschheitsgeschichte beginnt und bei Kachelöfen aus dem 19. Jahrhundert endet.
Feuer als Bedrohung für die Menschen – Historische Brandkatastrophen in Niederösterreich
Der Tag des Denkmals setzt sich aber auch mit der zerstörerischen Kraft des Feuers auseinander. Stadtrundgänge in St. Pölten, Wr. Neustadt, Horn, Zwettl und Bruck an der Leitha führen an die Schauplätze historischer Brandkatastrophen und zeigen deren Auswirkungen auf die heutigen Stadtbilder. Auch Stift Lilienfeld und die Schlösser in Mautern und Orth an der Donau fielen teils mehrmals den Flammen zum Opfer.
Im Arnulf Rainer Museum in Baden gehen Expertinnen und Experten aus Geschichtswissenschaften, Architektur und Denkmalschutz in Kurzvorträgen und Diskussionen der Frage nach, wie heutzutage mit schwer beschädigten Baudenkmalen umgegangen werden soll. Ein anschauliches Beispiel für denkmalgerechte Restaurierung bietet die ehemalige Volksschule aus dem Biedermeier in Dobermannsdorf, die 2013 ausbrannte: Im Zuge der Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen wurden bauliche Besonderheiten entdeckt, die am Tag des Denkmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Vielfältiges Familienprogramm am Tag des Denkmals: Rätsel, historische Handwerkstechniken und Eisenbahnfahrten für Kinder
Zahlreiche Programmpunkte am Tag des Denkmals warten mit speziellen Angeboten für Kinder auf. So bieten Stift Altenburg und das MAMUZ Schloss Asparn/Zaya spannende Rätsel an, im Urzeitmuseum Nußdorf können die Kleinen mit Playmobil Steinzeit spielen oder ein Erlebnisgrab besteigen. Handwerkliches Geschick ist beim Freskomalen, Ziegelschlagen, Tonarbeiten und dem Ausüben vieler weiterer historischer Handwerkstechniken in der Kartause Mauerbach gefragt, während im Eisenbahnmuseum Strasshof Kinder im Führerstand historischer Dampflokomotiven mitfahren können.
Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
www.tagdesdenkmals.at
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