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operklosterneuburg: Erfolgsbilanz 2024

Die Neuproduktion „Norma“ war inklusive Zusatzvorstellung zu 100 Prozent ausverkauft. Die erstmalige Wiederaufnahme einer Produktion – „Don Carlo“ aus dem Vorjahr – hat sich weniger bewährt.

Nach Abschluss der Festivalsaison 2024 zeigt sich die operklosterneuburg in ihrer Gesamtbilanz hoch zufrieden. Festival-Geschäftsführer Franz Brenner spricht von einem „veritablen Erfolg, trotz gewagter Programmwahl“. Die operklosterneuburg brachte in diesem Jahr eine noch von Ex-Intendanten Michael Garschall geplante, erstmalige Doppel-Produktion zur Aufführung: die Wiederaufnahme von Verdis „Don Carlo“ aus dem Vorjahr sowie die Neuproduktion von Bellinis Belcanto-Oper „Norma“.

„Die Schwierigkeiten einer Doppelproduktion – mit Bühnenumbauten, geänderten Besetzungen, Kostümen, neuer Regie etc. –, verbunden mit dem plötzlichen Abgang des Intendanten waren organisatorisch eine grenzwertige Herausforderung“, resümierte Brenner. „Umso mehr erfüllt es uns mit Dankbarkeit und Stolz, dass wir alles so gut über die Bühne bringen konnten. Ich bedanke mich dafür bei unserem hervorragend eingespielten Team! Ohne dessen vollem Einsatz wäre dieser Erfolg nie möglich gewesen“, sagt Brenner, der dem Festival seit 1994 als Geschäftsführer vorsteht.

Für die erforderlichen Um- und Neubesetzungen brachte Christoph Campestrini, langjähriger musikalische Leiter der operklosterneuburg, seine große Erfahrung ein. Beide Produktionen erhielten nahezu unisono hymnische Kritiken und begeisterte Zuschauerreaktionen. „Die musikalische Leitung war in diesem Jahr zweifellos besonders spannend. Doch wie es der fulminante Publikumszuspruch und auch die Kritiken durchgängig zeigten, haben wir unsere Aufgabe offenbar glänzend gemeistert“, freut sich Campestrini.

Publikumshit „Norma“ zu 100 Prozent ausverkauft

Norma mit Karina Flores in der Titelrolle, Margarita Gritskova als Adalgisa, Arthur Espiritu als Pollione und Benjamin Pop als Oroveso feierte in den prächtigen Kostümen von Anna-Sophie Lienbacher wahre Triumphe. So waren alle sieben Vorstellungen – inklusive einer eingeschobenen Zusatzvorstellung – zu 100 Prozent ausverkauft. Einen deutlich geringeren Verkaufserfolg musste die Produktion Don Carlo hinnehmen. Trotz Besetzung mit dem internationalen Star-Bass Günther Groissböck als Philippo II und begeistertem Publikumsecho brachte es diese erstmalige Wiederaufnahme einer Produktion aus dem Vorjahr in vier Aufführungen auf nur 70 Prozent Auslastung. Von der Kritik wurde allerdings auch diese Produktion gefeiert, insbesondere die Neuzugänge Daniel Schmutzhard als Posa und Gabriela Hrzenjak als Tebaldo und Voce del Cielo. Die bewährte Besetzung aus 2023 mit Karina Flores als Elisabetta, Margarita Gritskova als fulminante Eboli und Matheus Franca als diabolischer Großinquisitor wurde wieder hochgelobt, wie auch Dirigent Christoph Campestrini.

Eine musikalisch tragende Säule der operklosterneuburg ist die Beethoven Philharmonie, die neben ihrem Engagement bei der operklosterneuburg mittlerweile als hochrenommiertes Orchester eine eigene Abonnement-Konzertreihe sowie viele Konzerte, Uraufführungen und musikalische Sonderproduktionen zur Aufführung bringt.

Wichtiges Kulturereignis für Klosterneuburg

„Ich habe natürlich beide Produktionen erlebt und bin restlos begeistert“, zeigt sich Klosterneuburg Kulturstadträtin Katharina Danninger enthusiastisch. „Die operklosterneuburg ist ein wichtiges Aushängeschild unserer Kulturarbeit in Klosterneuburg. Damit das auch so bleibt, unterstütze ich dieses Top-Festival auch in schwierigen Zeiten mit vollem Einsatz. Klosterneuburg kann auf dieses besondere Festival wirklich stolz sein“, sagt Danninger.

Positive Neuerungen gab es in dieser Saison auch auf Nebenschauplätzen: Kunstvoll inszenierte Toilettenanlagen am Stiftsplatz bieten dem Publikum neuerdings einen stark verkürzten Weg aufs „stille Örtchen“. Neu ist auch eine Nieselüberdachung für das Orchester, die bei leichtem Regen kurzfristig über den Orchestergraben aufgezogen werden kann. Zwei Mal rettete diese Neuerung in dieser Saison bereits eine Aufführung vor der Übersiedelung ins Ausweichquartier.

Neue Intendanz ab Herbst 2024

Die Bewerbungsfrist für die neue Intendanz der operklosterneuburg ist bereits abgelaufen. „Wir haben viele interessante und hochkarätige Bewerbungen erhalten“, freut sich Kulturstadträtin Danninger auf die Hearings und Konzeptpräsentationen, die eine 12-köpfige Jury von Kultursachverständigen, Künstlern und Kulturpolitikern zur Entscheidungsfindung abnehmen werden. Danach wird die operklosterneuburg ihre neue Intendanz in einer eigenen Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorstellen.

Weitere Informationen unter www.operklosterneuburg.at