Zonta Golden Heart warnt: Erhöhter Salzkonsum steigert Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt
Besonders ältere Frauen können ihr Herz-Risiko durch Verringerung der täglichen Kochsalzdosis deutlich reduzieren
Jährlich sterben rund 2,3 Millionen Menschen weltweit an den Folgen von zu hohem Blutdruck durch zu viel Salz in der Nahrung. Das sind rund 15 Prozent aller auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführenden Todesfälle. Zu viel Salz begünstigt mit Nierensteinen, Gastritis und Osteoporose zudem noch eine Reihe weiterer schwerer Erkrankungen.
Steigende Lebenserwartung durch weniger Salz
Studien belegen, dass die Reduktion des Salzkonsums auf die von der WHO empfohlene Menge von fünf Gramm pro Tag die Zahl der Schlaganfälle um 24 Prozent und an koronaren Herzerkrankungen um 18 Prozent reduzieren kann. Bei Frauen im postmenopausalen Alter sind die positiven Auswirkungen gemäß der 2012 veröffentlichten „Primary Prevention Guidelines for Women“ der American Heart Association am höchsten.
Univ.-Prof. Dr. Jeanette Strametz-Juranek, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie an der Medizinischen Universität Wien und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates von Zonta Golden Heart rät daher insbesondere älteren Frauen dringend zur Reduktion der täglichen Salzzufuhr: „Im Alter steigt die Salzempfindlichkeit an, weil die Funktion der Nieren nachlässt. Dadurch steigt der Blutdruck und mit ihm das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Durch reduzierten Salzkonsum vergrößert sich nicht nur die Lebenserwartung, sondern auch die Lebensqualität bis ins hohe Alter.“
Mehr Obst und Gemüse anstelle von Fleisch, Käse und Fertiggerichten empfohlen
Rund 75 Prozent des Kochsalzes nehmen wir aus verarbeiteten Lebensmitteln zu uns, nur etwa 15 Prozent durch Kochen und Nachsalzen. Das in Nahrungsmitteln natürlich vorkommende Salz trägt ca. 10 Prozent zur Salzaufnahme bei. Am meisten Salz nehmen wir durch Brot und Gebäck zu uns (25 Prozent), gefolgt von Käse und Fleischprodukten (jeweils 18 Prozent) und Fertiggerichten (13 Prozent).
Strametz-Juranek empfiehlt daher, den Salzgehalt von Fertigprodukten zu überprüfen und Produkte mit einem geringen Salzgehalt zu bevorzugen. Das Kochen mit frischen Zutaten hilft ebenso wie das Ersetzen von Salz durch frische Kräuter oder scharfe Gewürze. Nicht zuletzt sollte darauf geachtet werden, viel frisches Obst und Gemüse zu essen, da das darin enthaltene Kalium das im Kochsalz enthaltene Natrium neutralisieren kann.
In diesem Zusammenhang verweist Zonta Golden Heart auch auf die Initiative „Weniger Salz ist g’sünder“ des Gesundheits¬ministeriums zusammen mit den österreichischen Bäckerinnen und Bäckern: Ziel ist eine Salz¬reduktion bei Brot- und Backwaren um 15 Prozent bis zum Jahr 2015.
Neue Behandlungsmethoden für Bluthochdruck in Entwicklung
Der Wissenschaft ist schon lange bekannt, dass eine Überlastung des Organismus durch zuviel Natrium und eine fehlerhafte Regulierung des Natriumspiegels eine wesentliche Rolle bei der Erkrankung an Bluthochdruck spielen. Neue Untersuchungen, an denen das AKH Wien und Prof. Dontscho Kerjaschki, Vorstand des Klinischen Instituts für Pathologie beteiligt waren, haben nun die Haut als Reservoire für überschüssiges Natrium identifiziert: „Wir konnten zeigen, dass die eingelagerte Menge von Natrium über Zellen der Immunabwehr, den Makrophagen, und den von ihnen regulierten Lymphgefäßen der Haut reguliert wird. Diese Entdeckung eröffnet eine neue Ebene der Ursachenforschung des Bluthochdruckes und könnte die Verhinderung und die Behandlung des Bluthochdruckes verbessern.“
Bis die wissenschaftlichen Erkenntnisse tatsächlich in die Prävention und Behandlung umgesetzt werden können, werde es jedoch noch einige Jahre dauern. Umso wichtiger sei es daher, aktuell ein öffentliches Bewusstsein für den sensibleren Konsum von Kochsalz zu schaffen, so Kerjaschki.
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Zonta Golden Heart ist die erste österreichweite Informationsinitiative von Frauen für Frauen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der häufigsten Todesursache bei Frauen in Österreich. Die Initiative wurde Mitte 2011 vom Zonta Club Wien-City ins Leben gerufen und wird u.a. von öffentlichen Trägern, medizinischen Fachgesellschaften, öffentlichen Organisationen sowie weiteren Partnern und Unternehmen unterstützt. Ein wissenschaftlicher Beirat führender Experten unter dem Vorsitz der Kardiologin Univ. Prof. Dr. Jeanette Strametz-Juranek unterstützt die Initiative inhaltlich. Durch umfangreiche Informationstätigkeiten soll „weibliches“ Herzbewusstsein geschaffen und Frauen geholfen werden, ihr persönliches Herz-Kreislauf-Risiko zu bestimmen und zu reduzieren. Informationsinitiativen aus den USA zeigen, dass eine gezielte Bewusstseinsschaffung eine Reduzierung von Todesfällen und eine wesentlich Verbesserung der Selbsteinschätzung verzeichnen können. Weitere Informationen unter: www.zontagoldenheart.com