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KPH Wien/Krems: Entwicklungsprojekt „Mehr Männer in der Grund­schule“ zur Steigerung der Identitätsbildung

Wie die jüngste Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) am 5.1.2015 zeigte, stieg der Anteil an männlichen Lehrkräften im Elementar- und Grundschulbereich in den vergangenen Jahren nur leicht: So waren im vergangenen Studienjahr 22,5 Prozent der PH-studierenden Männer, vor fünf Jahren waren es 20,6 Prozent.

Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems (KPH) verweist in diesem Zusammenhang auf das von ihr im Studienjahr 2011/12 gestartete Projekt „Männer in der Grundschule – Männer und Grundschullehramt schließen einander nicht aus!“ und die daraus erstgewonnenen Erkenntnisse.

Im Zuge des Projektes werden alle männlichen Studierenden in gemischten Praxisgruppen zusammengefasst, wo sie von männlichen Mentoren betreut werden. Diese heterogene Gruppenzusammensetzung ermöglicht vielfältige Erfahrungen und fördert den „männlichen“ Austausch unterschiedlicher Perspektiven. Im Mittelpunkt steht der Aufbau von sozialen Netzwerken einerseits zur optimalen Betreuung während des Studiums andererseits auch für die Begleitung des Berufseinstiegs. Diese spezifische Studiensituation wurde erforscht und zeigte, dass vor allem die berufliche Identitätsbildung positiv beeinflusst wurde.

Weitere Initiativen der KPH Wien/Krems in der gezielten Ansprache von Männern (wie z.B. durch Informationen auf der Bildungsmesse BEST, Infotage und Beteiligung am Boys‘ Day) sowie spezielle Fortbildungsveranstaltungen zeigen bereits im laufenden Studienjahr 2014/2015 durch das gesteigerte Interesse männlicher Studierender am Grundschul­lehr­amts­studium positive Wirkung.

„Ein wichtiges Ziel ist es, dass dynamische und selbstbewusste Grundschullehrer die Freude an ihrer beruflichen Tätigkeit und ihren Berufsalltag eben nicht mehr „allein unter Frauen“, sondern im regelmäßigen Kontakt mit Kollegen erleben!“ erklärt Mag. Notburga Grosser, Projektinitiatorin und Vizerektorin der KPH Wien/Krems.

Notburga Grosser, Vizerektorin für Ausbildung an der KPH Wien/Krems © Horst Dockal
Notburga Grosser, Vizerektorin für Ausbildung an der KPH Wien/Krems © Horst Dockal


Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ist Österreichs größte Private Pädago­gische Hochschule mit fünf Standorten in Wien und Niederösterreich. Das gemeinsame Konzept der Erstausbildung, Fort- und Weiterbildung soll Lehrerinnen und Lehrer in ihren pädagogischen und religionspädagogischen Berufsfeldern bestmöglich qualifizieren und professionalisieren. Im Sinne einer ökumenischen Perspektive fördert und lebt die KPH Wien/Krems die Kooperation der sieben an der Hochschule vertretenen christlichen Kirchen (Katholische Kirche, Evangelische Kirche A. und H.B., Griechisch-Orientalische Kirche, drei Orientalisch-Orthodoxe Kirchen sowie Altkatholische Kirche) bei gleich­zeitiger Wahrung der jeweiligen Identität. Auch zwei katholische Diözesen wirken in der KPH zusammen. Das breite Lehrangebot der KPH Wien/Krems setzt sich derzeit zusammen aus 8 Studiengängen und 4 berufsbegleitenden Studiengängen der Erstausbildung, 10 Hochschullehrgängen mit Masterabschluss, 8 Hochschullehrgängen und 16 Lehrgängen. Die KPH Wien/Krems hat 2.500 Studierende in der Erstausbildung und ca. 1.000 Studierende in Weiterbildungslehrgängen.